Magendrehung beim Hund: Auslöser, Behandlung und Vorbeugungsmaßnahmen
Erleidet ein Hund eine Magendrehung, handelt es sich dabei um einen lebensgefährlichen Notfall, der umgehend medizinisch versorgt werden muss. Theoretisch können alle Hunde eine Magendrehung erleiden. Bestimmte Rassen sind jedoch besonders gefährdet.
Welche das sind und wie Sie das Risiko für eine Magendrehung bei Ihrem Hund reduzieren können, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem erklären wir Ihnen, auf welche Symptome Sie achten müssen und wie Sie im Ernstfall richtig reagieren.
Wie es beim Hund zu einer Magendrehung kommt
Der Magen ist bei Hunden nicht fest mit der Bauchhöhle verbunden, sondern lediglich an Bändern aufgehängt. Dadurch ist er sehr beweglich, was eine Magendrehung (Latein: Torsio ventriculi) überhaupt erst möglich macht.
Erleidet ein Hund eine Magendrehung, bedeutet das, dass sich sein Magen längs um die eigene Achse dreht. Das sorgt dafür, dass Ein- und Ausgang des Magens blockiert werden, wodurch keine Luft mehr entweichen kann und Blutgefäße und Nerven abgeklemmt werden.
Ohne umgehende Gegenmaßnahmen führt das im Körper zu einer unzureichenden Versorgung mit Blut und Sauerstoff, sodass die Magendrehung beim Hund innerhalb weniger Stunden einen tödlichen Kreislaufkollaps verursacht.
Ursachen für eine Magendrehung beim Hund
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die im Hinblick auf das Risiko einer Magendrehung beim Hund eine Rolle spielen. Insbesondere der Hunderasse kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Bei großen Hunden kommt es generell deutlich häufiger zu einer Magendrehung als bei kleinen.
Folgende Hunde sind besonders anfällig für eine Magendrehung:
- Bloodhound
- Deutsche Dogge
- Große Windhunde
- Irischer Wolfshund
- Collies
Neben rassebedingten Risiken spielt auch das Alter des Hundes für die Wahrscheinlichkeit einer Magendrehung eine Rolle. Das liegt daran, dass die Magenbänder bei alten Hunden meist stärker gedehnt sind und dadurch weniger Stabilität bieten.
Zudem scheint es auch eine gewisse genetische Prädisposition zu geben. Denn Hunde, bei deren Eltern bereits eine Magendrehung aufgetreten ist, sind später sehr häufig auch davon betroffen.
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Faktoren, die das Risiko für eine Magendrehung zusätzlich erhöhen können. Neben der Fütterung mit einer einzigen großen Mahlzeit täglich zählt dazu unter anderem das Herumtoben direkt nach dem Fressen.
Davon abgesehen können mitunter auch übermäßiger Stress sowie Trockenfutter, das im Magen des Hundes stark aufquillt, zur Entstehung einer Magendrehung beitragen.
Symptome einer Magendrehung beim Hund
Eine Magendrehung macht sich bei Hunden durch eine Reihe von Symptomen bemerkbar. Eines davon ist ein stark aufgeblähter Bauch, der durch die im Magen angestaute Luft verursacht wird. Zudem wird der Vierbeiner erfolglos versuchen, sich zu erbrechen und einen auffallend unruhigen Eindruck machen.
Darüber hinaus können folgende Anzeichen bei Hunden auf eine Magendrehung hindeuten:
- Atemnot
- Erhöhte Pulsfrequenz
- Blasse Schleimhäute
- Starkes Speicheln
- Gekrümmter Rücken und eingezogener Bauch
- Apathie
- Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe für Hunde mit Magendrehung
Eine Magendrehung ist ein medizinische Notfall, dem Sie als Halter nicht mit Erste-Hilfe-Maßnahmen begegnen können. Konzentrieren Sie sich daher darauf, Ruhe zu bewahren und Ihren Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt zu bringen.
Um Wartezeiten zu vermeiden, sollten Sie Ihr Kommen vorab telefonisch ankündigen. Auf diese Weise geben Sie der Tierarztpraxis die Gelegenheit, die Behandlung Ihres Vierbeiners vorzubereiten. Sofern Ihr Hund trotz Magendrehung laufen kann, darf er das tun. Falls es ihm nicht möglich ist, müssen Sie ihn zum Auto und in die Praxis tragen.
Wie eine Magendrehung beim Hund behandelt wird
Eine Operation ist die einzige Möglichkeit, um einen Hund mit Magendrehung zu behandeln. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und beinhaltet neben der Drehung des Magens in die richtige Position auch dessen Befestigen an der Bauchwand. Auf diese Weise soll eine erneute Magendrehung verhindert werden.
Leider ist selbst eine zeitnah durchgeführte Operation keine Garantie dafür, dass Ihr Hund die Magendrehung übersteht. Schätzungen zufolge sterben knapp 30 Prozent aller betroffenen Tiere an den möglichen Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Rissen in der Magenwand oder einer gleichzeitigen Drehung der Milz.
Einer Magendrehung beim Hund vorbeugen
In Anbetracht der der möglichen Folgen und der hohen Sterberate, ist es wichtig, dass Sie die Risiken für eine Magendrehung bei Ihrem Hund so gut es geht reduzieren. Denn auch wenn Sie auf die Veranlagung Ihres Vierbeiners natürlich keinen Einfluss haben, gibt es dennoch einiges, was Sie tun können.
Zunächst einmal sollten Sie stets darauf achten, dass sich Ihr Hund nach dem Fressen ausruht. Im Idealfall sollte er nach seinen Mahlzeiten für zwei Stunden nicht übermäßig herumtoben. Zudem ist es wichtig, dass Sie unnötigen Stress vor und nach dem Füttern vermeiden.
Darüber hinaus ist es zur Vorbeugung einer Magendrehung sinnvoll, die Futterration des Hundes auf zwei bis drei Portionen zu verteilen und seinen Magen so ein wenig zu entlasten. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Hund sein Futter nicht in wenigen Augenblicken herunter schlingt. Bei Bedarf kann dabei ein sogenannter Antischlingnapf helfen.
Futter für Hunde mit erhöhtem Risiko für eine Magendrehung
Neben den genannten Punkten kann auch das richtige Futter dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit einer Magendrehung bei Ihrem Hund zu reduzieren. Für große Hunderassen, bei denen bekanntermaßen ein erhöhtes Risiko besteht, empfehlen wir Ihnen daher das getreidefreie, kaltgepresste Hundetrockenfutter von Bellfor.
Durch das Kaltpressverfahren quillen die Kroketten im Magen Ihres Hundes weniger auf, sodass der Magen Ihres Vierbeiners entlastet wird. Neben klassischen Sorten wie Huhn oder Fisch ist unser kaltgepresstes Trockenfutter wahlweise auch in einer hypoallergenen Variante mit Insektenprotein erhältlich.
Letztere eignet sich nicht nur für Hunde mit einem erhöhten Risiko für eine Magendrehung, sondern darüber hinaus auch für ernährungssensible Tiere und Hunde mit Futtermittelallergie.
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